Tübke, Papke & Koll. GmbH & Co. KG

  
 

Aktuelles


Finanzen und Versicherungen

Zurück zur Übersicht

Finanzen + Versicherungen

Finanzen 
Mittwoch, 12.06.2019

P & R: Wo ist das Geld?

Wie sieht es aktuell aus?

Laut "investmentcheck.de" (vom 29.04.2019) sollen die meisten Anleger bereits in 2018 ihre Forderungen beim Insolvenzverwalter angemeldet haben. Der vertraglich vereinbarte Rückkauf der Container zum Marktwert, die es aber zum größten Teil ohnehin nicht gibt, verläuft offensichtlich schleppend.

Der Insolvenzverwalter, die Berliner Kanzlei Jaffé, hat den Anlegern ein Vergleichsangebot unterbreitet. Damit soll die Abwicklung vereinfacht und verkürzt werden. Die Empfehlungen an die Anleger bezüglich Annahme oder Nichtannahme des Angebotes fallen jedoch teilweise sehr unterschiedlich aus. Laut "investmentcheck.de", wo zur Annahme des Angebotes geraten wird, seien 1.000 Anlegeranwälte mandatiert, die natürlich unterschiedliche Interessen vertreten und auch eigene Interessen einbringen.

Ungeklärt ist auch die Besteuerung. Es droht außerdem die Verjährung zum Ende des Jahres 2021. Derzeit ist es eher unwahrscheinlich, dass bis zu diesem Zeitpunkt alle Probleme geklärt sind. Erschwert wird die Aufarbeitung dieses Monsterfalles dadurch, dass zwei ehemalige P & R-Geschäftsführer verstorben sind. Angesichts der vielen ungelösten Probleme ist davon auszugehen, dass sich die Anzahl der Anlegeranwälte weiter erhöht, was die weitere Abwicklung sicher nicht vereinfacht.

Der Insolvenzverwalter hat übrigens laut "investmentcheck" den Schaden zuletzt mit 2,8 bis 3 Mrd. EUR beziffert.

Geld spurlos verschwunden?

Die Branchenpublikation "fondsprofessionell.de" berichtet am 29.05.2019 unter der Überschrift "P & R-Pleite: Beim Gründer ist fast nichts zu holen" von Immobilien im Münchner Nobelviertel Grünwald, in Österreich und auf der Karibikinsel St. Barth. Kurz vor der Insolvenz erfolgte Immobilienverkäufe sollen rückabgewickelt worden sein. Die Immobilien sollen nun nach und nach veräußert werden. Der Insolvenzverwalter wird in diesem Zusammenhang damit zitiert, dass er weiterhin mit einer marginalen Quote rechne.

Die Nachricht von der Immobilie auf St. Barth lässt natürlich der Phantasie freien Lauf, dass neben der Immobilie dort noch mehr gebunkert sein könnte. Immerhin ist diese Weltgegend u.a. dafür bekannt, dass vielfach den Superreichen sichere Verwahrmöglichkeiten für ihr Vermögen vor dem Zugriff von Behörden und anderen Anspuchsgegnern angeboten werden. Eine einfache Internetrecherche zeigt, dass gerade St. Barth versucht, sich als Offshore-Finanzplatz zu positionieren (Wikipedia), nachdem man sich in der Folge einer Volksabstimmung 2003 "fiscale Autonomie" vom französischen Mutterland erstritten hatte.

Dieser Beitrag wurde erstellt von Helmut Kapferer.

Zurück zur Übersicht